Schlaflos, kleine Gespräche oder Smalltalk

Was liest man am Besten im Bett vor dem Einschlafen? Ein Buch, eine Zeitschrift oder blättert man lieber belanglos in einem Katalog? Warum? Natürlich um vom Alltag abzuschalten, die Leinen zu lösen und einzuschlafen. Der Schuss kann dabei aber gewaltig nach hinten losgehen, denn entweder ist das Buch dann so spannend, das man es nicht mehr aus der Hand legen kann (zuletzt die Stieg Larsson Trilogie), oder wie in meinem Fall jetzt, beschäftigt einen ein Artikel aus einer Zeitung so, das man sich mit dem Laptop im Bett wieder findet und einen Blog eintrag schreibt um das gelesene zu verarbeiten.

Wohlgemerkt, ich schreibe einen Beitrag. Irgendwie Ironie, denn in dem Artikel der mich gerade beschäftigt hat, geht es um Unterhaltung – viel mehr um Smalltalk. Wie man den richtig führt, wie man sich in ein Gespräch einbringt und was denn die besten Themen sind, mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Kernaussage ist dabei, das Zuhören wichtiger ist, als reden, denn nur wenn man auf den Gegenüber eingeht, kann auch eine Unterhaltung aus dem Gespräch werden. Ein Zitat bringt das Ganze auf den Punkt:

Bei den meisten modernen Gesprächen steht das „Ich“ eines Beteiligten im Vordergrund. Ein gutes Gespräch aber, und das ist für den Hyperindividualisten der Gegenwart schwer zu ertragen, hat keinen Mittelpunkt, sondern funktioniert eher wie eine Jazzband, in der jeder Teilnehmer ein Motiv anspielt, das man dann zusammen variiert, und so nicht nur die gemeinsame Aktivität genießt, sondern manchmal etwas miteinaner erschafft, das über den Moment hinaus Bedeutung hat.

Gerade der Schluss ist sehr poetisch formuliert, er trifft aber die Idealvorstellung einer Unterhaltung recht gut. Man kann es lernen, sich ins Gespräch einzubringen, sich mit jemandem über das Wetter zu unterhalten, aber nur wenn beide Gesprächspartner aufeinander eingehen – gemeinsame Themen finden – kann auch mehr daraus werden, als nur Smalltalk – eine richtig gute Unterhaltung. Auch wenn in der heutigen Zeit viele Kommunikation textbasiert über SMS oder das Internet verläuft, kann es das Gefühl nach einer richtig guten Unterhaltung, nicht ersetzen. Leider steht dem oftmals ein Ich im Wege.
In diesem Sinne: Gute Nacht!

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