Wanderung zum Hochgern

Ich habe den ersten Urlaubstag dazu genutzt, um mal ein bisschen raus zu kommen. Für mich, als Hobby-Wanderer habe ich ein wenig recherchiert und eine Tour in den Chiemseer Alpen ausgesucht. Von Staudach zur Schnappenkirche und von dort über die Staudacher Alm auf den Hochgern. Hier ein kleiner Vorgeschmack:

Ausblick über den Chiemsee von der Schnappenkirche
Ausblick über den Chiemsee von der Schnappenkirche

Vor einiger Zeit hatte ich mir ein Wanderbuch gekauft, in dem die schönsten Wanderungen Deutschlands, verteilt auf alle Bundesländer, beschrieben sind. Interessant war für mich hauptsächlich das Chiemgau und die Berchtesgadener Alpen, da diese auch von der Entfernung her am nächsten liegen. Meine Wunschwanderung sollte ein bisschen Anspruch und auch eine recht schöne Aussicht bieten, damit man schöne Fotos machen kann. Recht viel versprechend klang die Schnappenkirche, wobei die Wanderung selbst scheinbar relativ unspektakulär und einfach beschrieben wurde. Der fehlende Anspruch fand sich einige Seiten weiter als separate Tour über die Staudacher Alm, die direkt von der Schnappenkirche erreichbar ist, konnte man weiter gehen auf den Hochgern, der mit 1740m doch recht beachtlich ist.

Gesagt, getan. Am Montag gegen 9 bin ich aufgebrochen Richtung Chiemsee. Die Fahrt war ohne große Probleme. Allerdings habe ich den Weg über die B299 genommen, statt über die B15 zu fahren. Also musste ich ab Altenmarkt über Seebruck am Chiemsee entlang fahren, um über Prien und Bernau nach Staudach zu kommen. Die Aussicht über den See ist natürlich schon schön, aber es zieht sich ziemlich hin, bis man mal durch die ganzen Ortschaften durch und endlich am Ziel ist. Gleich mal für die Heimfahrt vormerken: B15 fahren!

Nach einiger Suche, fand ich dann auch den Parkplatz (600m) von wo aus die Wanderungen starten. Dieser lag etwas versteckt beim Gasthaus Mühlwinkl. Dort waren die Wege auch schon sauber angezeichnet und der Aufstieg konnte beginnen. Anfangs noch Forstwege, wurden die Wege bald immer schmäler. Serpentinen durch den Wald, immer wieder Bänke um eine Rast zu machen und stetig bergauf zeigte sich der Weg zur Schnappenkirche (1100m). Nach einer guten Stunde zeigte sich dann auch die helle Kirche im Dunkel des Waldes und man muss sagen – es wurde nicht zu viel versprochen. Der Ausblick ist traumhaft. Man kann den gesamten Chiemsee überblicken, die Schiffe und Autos die auf der A8 Richtung Salzburg fahren, waren kaum zu erkennen.

Nach einer kurzen Rast ging es dann von dort aus weiter zur Staudacher Alm (1150m). Der Weg dorthin ist locker zu gehen, großzügig breit und ohne nennenswerten Höhenunterschied. Erst bei erreichen der Forststraße kurz vor der Alm geht es wieder etwas zügiger bergauf. Ein Tor aus Holz und grasende Kühe erwarten den Wanderer bei der Ankunft.

Staudacher Alm
Staudacher Alm

Ohne Pause machte ich mich auf den weiteren Weg zum Hochgern, der von der Alm aus mächtig Eindruck macht. Immerhin 600 Höhenmeter sind noch zurückzulegen bis man das Gipfelkreuz vor Augen hat. Also Marsch! Nachdem man das saftige Grün durchquert hat, geht es ordentlich bergauf. Anfangs noch durch Bäume, aber später immer mehr nur von Steinen am Wegrand begrenzt, schlängelt sich der Weg Richtung Gipfel. Über dem Berg machten sich langsam auch dunkle Wolken breit und der schmale, feuchte und oftmals rutschige Weg zollten ihren Tribut. Meine Trittsicherheit war nicht mehr die Beste und so trat ich bei ca. 1500m wieder den Rückweg an. Hauptsächlich auch wegen dem Wetter, denn der Rückweg bei Regen war mit Sicherheit nicht so einfach zu meistern wie der Aufstieg. Ein letztes Foto habe ich noch gemacht, das den Höhepunkt kennzeichnen soll.

Chiemsee Ausblick @1500m
Chiemsee Ausblick @1500m

Der Abstieg war relativ problemlos, immer wieder habe ich kleine Pausen eingelegt und bald war das steilste Stück auf dem Rückweg zur Staudacher Alm hinter mir. Ab da ging es recht locker auf einer großzügigen Forststrasse gen Tal, wo auch einige Mountain Biker unterwegs waren. Nach einiger Zeit zweigt der Weg nochmals ab und man wird bergab von einem rauschenden Bach begleitet, der mir auch noch einige Fotos wert war.

Begleitendes Rauschen beim Abstieg
Rauschender Bach

Gegen 16 Uhr war ich dann geschafft zurück auf dem Parkplatz und muss sagen, das es trotzdem eine sehr schöne Wanderung war, auch wenn es nicht mehr ganz für den Gipfel gereicht hat. Mittlerweile war der Himmel wieder blau, keine Wolke am Himmerl. Ich hätte also – statt umzukehren – locker eine Pause einlegen können und hätte bei blauem Himmel den Ausblick von 1700m Höhe genießen können, aber hinterher ist man immer schlauer. Der Hochgern und ich, wir werden uns also zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal „sehen“.

2 Kommentare bei „Wanderung zum Hochgern“

  1. He, des hört sich ja ziemlich interessant an… Wie lang fährt man da ungefähr? Wo muss ich genau hin? Fragen über Fragen 🙂

    Wann krieg ich die Antwort? 😉

    Viele Grüße
    Heike

  2. Ei ei, ein Kommentar und ich bekomme gar keine E-Mail dazu. Sorry das ich das erst so spät rückantworte, liebe Heike!

    Gestartet hat die Wanderung in Staudach-Egerndach. Du fährst von Bernau nach Grassau und dort Richtung Staudach. In dieser Ortschaft gibt es (leider nicht einfach zu finden) einen Wanderparkplatz! Von dort aus startet die Wanderung. Die Fahrtzeit beträgt von Landshut aus ca. 2 Stunden, je nachdem wieviel Umweg man fährt 🙂

    Wenn Du noch fragen hast, schreib mir einfach!

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